–  Medienmitteilung

Frauensession 2021: Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin

Am 29./30. Oktober treffen sich 246 Frauen im Bundeshaus zur Frauensession in der Schweiz. Anlässlich des 50-Jahre Stimmrechtsjubiläums werden sie gemeinsam und über die Parteigrenzen hinweg ihre dringendsten Anliegen debattieren und ihre Forderungen zur Realisierung der Gleichstellung der Geschlechter vorlegen. Im Vorfeld tagen acht Kommissionen. Die Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin ist gestern zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen, um die entsprechenden Geschäfte vorzubereiten.

An dieser ersten Sitzung hat die Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin (KSGG-FS) die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Zugang zur sexuellen Gesundheitsversorgung, den sexuellen Rechten als Menschenrechten sowie einer gendergerechten Medizin diskutiert. Dazu wurden sieben Expertinnen angehört. Prof. Carol Clair und Dr. Joëlle Schwarz von Unisanté der Universität Lausanne sowie Prof. Susanne Wegener vom Universitätsspital und der Universität Zürich zeigten entlang der Fragestellung «Gendermedizin – Zeit für einen Paradigmawechsel?» auf, weshalb Gendermedizin in der medizinischen Versorgung, Forschung, Aus- und Weiterbildung wichtig ist. Marina Davidashvili, Leiterin Internationale Advocacy Partnerschaften beim European Parliamentary Forum for Sexual and Reproductive Rights in Brüssel machte deutlich, dass in der Schweiz in Sachen Zugang zu Verhütung im europäischen Vergleich starker Nachholbedarf besteht. Jacqueline Fellay, Beraterin in sexueller Gesundheit, SIPE-Beratungszentren im Kanton Wallis, sowie Barbara Berger, Geschäftsleiterin von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ, zeigten konkret auf, wo und für welche Bevölkerungsgruppen in der Schweiz Hürden beim Zugang zur sexuellen Gesundheitsversorgung bestehen. Und Anouk Arbel, Lehrbeauftragte an der Haute école de travail social de Lausanne (HETSL) sowie Noëmi Grütter, Master in Human Rights und Sciences Po, Paris, zeigten die Bedeutung einer ganzheitlichen Sexualaufklärung zur Förderung der sexuellen Rechte als Menschenrechte auf.

Die Kommission zählt 22 gewählte Mitglieder und hat unter dem Vorsitz von Ständerätin Marina Carobbio Guscetti und Nationalrätin Léonore Porchet im Bundeshaus getagt. Die nächste Kommissionssitzung findet am 3. September statt. Dann werden die konkreten parlamentarischen Vorstösse zu den heute diskutierten Themen debattiert und beschlossen.


Was ist die Frauensession?

2021 wird es fünfzig Jahre her sein, seit die Frauen in der Schweiz das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht erhalten haben. Noch ist es aber nicht gelungen, dass Frauen und Männer zu gleichen Teilen politische Entscheidungen treffen. In fast allen politischen Gremien stellen Frauen nach wie vor eine Minderheit. Auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist immer noch nicht realisiert.

Das muss sich ändern. An der Frauensession 2021 werden Frauen aus der ganzen Schweiz während zwei Tagen im Nationalratssaal gleichstellungsrelevante Themen besprechen und anschliessend ihre konkreten Forderungen Bundesrat und Parlament übergeben. Es wird nach der Frauensession 1991 der zweite solche Anlass sein.

Organisiert wird die Frauensession von alliance F - der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen, den Evangelischen Frauen Schweiz EFS, dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV, dem Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen SGF, dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund SKF und der eidgenössischen Kommission für Frauenfragen EKF, in Zusammenarbeit mit den Parlamentsdiensten. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ engagiert sich als Partnerin indem sie das Sekretariat der Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin führt.

www.frauensession2021.ch

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