Nackter Männerrücken
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Eine Welt, in der die sexuellen Rechte aller Menschen realisiert sind

Als Partnerin von Countdown 2030 Europe setzt sich SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ (SGCH) für einen diskriminierungsfreien Zugang zu sexueller Gesundheit und für eine Welt ein, in der die sexuellen Rechte aller Menschen umgesetzt werden. Um dies zu erreichen, muss noch einiges geschehen.

Christine Badertscher (Nationalrätin BE), Léonore Porchet (Präsidentin SGCH und Nationalrätin VD), Chantal Abouchar (Hebamme und Fachperson sexuelle Gesundheit) und Laura Russo (Mitglied des Jugendnetzwerks SGCH) halten anlässlich des 30-Jahre-Jubiläums des UNO-Aktionsprogramms von Kairo fest, was getan werden muss, um eine Welt zu schaffen, in der die sexuellen Rechte aller Menschen erfüllt sind.

Globales Engagement zur Stärkung der reproduktiven Rechte

Vor 30 Jahren hat in Kairo die UN-Weltbevölkerungskonferenz stattgefunden. 179 Staaten verabschiedeten ein Aktionsprogramm, welches erstmals die Menschenrechte und das Recht auf Selbstbestimmung in reproduktiven Fragen ins Zentrum der Bevölkerungspolitik stellte: Jede Person hat das Recht, selber zu bestimmen ob und wann sie Kinder haben möchte. Dazu gehört das Recht auf Information und Zugang zu Familienplanung / Verhütung. Die Pfeiler des Aktionsprogramms von Kairo sind neben den reproduktiven Rechten die Geschlechtergleichstellung und Bildung. Dieses Programm bedeutet einen Meilenstein für die Förderung der reproduktiven Rechte und hat Verbesserungen vorangetrieben.

Wir sind noch nicht am Ziel

Doch damit die sexuellen Rechte aller Menschen realisiert sind, muss noch einiges geschehen. Auch heute sterben täglich 800 Frauen an vermeidbaren Folgen einer Schwangerschaft und Geburt. Das ist etwa eine Frau alle zwei Minuten. Die Hälfte aller Schwangerschaften weltweit sind nach Angaben des UNO-Weltbevölkerungsfonds unbeabsichtigt und viele davon sind ungewollt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Jährlich gibt es 121 Millionen unbeabsichtigte Schwangerschaften – das sind täglich 331‘000.

Auf Ebene der UNO ist es dringend notwendig, das Aktionsprogramm von Kairo sowie alle bisherigen Outcome-Dokumente am diesjährigen Jubiläumsevent der Weltbevölkerungskonferenz zu bestätigen sowie wirksame Massnahmen zur Umsetzung der sexuellen Rechte innerhalb der Agenda 2030 festzulegen.

Auch die Schweiz muss ihre Verantwortung wahrnehmen. Angesichts der aktuellen Krisen auf globaler Ebene steht die Schweiz in der Pflicht, die finanziellen Mittel der öffentlichen Entwicklungshilfe zu erhöhen. Doch auch auf nationaler Eben besteht Handlungsbedarf: Die Schweiz braucht flächendeckende Standards im Bereich der Sexualaufklärung. Hürden beim Zugang zu Verhütung und zum Schwangerschaftsabbruch - insbesondere solche finanzieller Natur - müssen endlich abgebaut werden.

Weitere Informationen zu Countdown 2030 Europe

Countdown 2030 Europe ist ein europäischer Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich in Europa für eine Aufstockung der finanziellen Mittel für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte in der internationalen Zusammenarbeit sowie die politische Unterstützung für sexuelle und reproduktive Rechte weltweit einsetzten. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ ist Partnerin des Konsortiums, das sich aus insgesamt 15 Europäischen Nichtregierungsorganisationen zusammensetzt und von IPPF European Network koordiniert wird.