Ein Qualitätslabel: Der Fachtitel von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ

Sind Sie in den Handlungsfeldern der sexuellen Gesundheit tätig? Sind Sie Arbeitgeber*in von Dienstleistungen, welche die sexuelle Gesundheit betreffen? Dann sind Qualitätsnachweise unerlässlich: Der Fachtitel von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ dokumentiert die Qualifizierung von Fachpersonen zum professionellen beruflichen Handeln im Bildungs- und Beratungsbereich der sexuellen Gesundheit.

Der Fachtitel «Fachperson sexuelle Gesundheit in Bildung und Beratung SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ» erkennt die Fähigkeiten an, die für eine qualifizierte Arbeit in Bildung und psychosozialer Beratung im Bereich der sexuellen Gesundheit erforderlich sind. Der Fachtitel beruht auf einem Kompetenzprofil und auf Qualitätskriterien. Er wurde von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ in Zusammenarbeit mit den Fach- und Berufsorganisationen der sexuellen Gesundheit entwickelt.

Für die Ausbildung der Fachpersonen arbeitet SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ in der Deutschschweiz und der Westschweiz mit ausgewählten Hochschulen zusammen. Zur Qualitätssicherung haben wir die Nationale Ausbildungs- und Fachtitelkommission NAFK eingesetzt.

Zurzeit arbeitet SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ an der Harmonisierung des Fachtitels auf nationaler Ebene. Die Kommission begleitet diesen Prozess. 

Die Kommission

Sie befasst sich auch mit der Positionierung des Fachtitels, dem Äquivalenzverfahren und mit der Frage des erforderlichen Niveaus an Praxiserfahrung. Die NAFK setzt sich zusammen aus Verantwortlichen von Fachstellen sexuelle Gesundheit, Vertreter*innen des Fachverbandes faseg und dem Berufsverband ALECSS (bis 2018: ARTCOSS, ARTANES).

Was bescheinigt der Fachtitel?

Der Fachtitel bescheinigt den erfolgreichen Abschluss einer Zusatzausbildung auf Hochschulebene, welche

  • auf den sexuellen Rechten und einer ganzheitlichen Herangehensweise an die sexuelle Gesundheit beruht.
  • sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch praktische Erfahrungen berücksichtigt.
  • Grundkenntnisse und Grundkompetenzen vermittelt, um als Fachperson im Bereich der Beratung und Sexualpädagogik tätig zu sein.
  • den Ansprüchen bezüglich Qualität und Professionalität entspricht.

Der Fachtitel bestätigt die Fähigkeit, qualifiziert in der Bildung und psychosozialen Beratung zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu arbeiten. 

Die Fachpersonen fördern kritisches Denken und informiertes Handeln und beraten ergebnisoffen. Ihr berufliches Handeln orientiert sich an den Prinzipien des Ethikkodex.

Tätigkeitsfelder von Fachpersonen sexuelle Gesundheit in Bildung und Beratung

Tätigkeitsfelder auf der Ebene der Bildung (Beispiele)

  • sexualpädagogische Interventionen
  • Fachvorträge
  • Coaching für Fachpersonen
  • Elternschulungen
  • Entwicklung von sexualpädagogischen Konzepten

Tätigkeitsfelder auf der Ebene der psychosozialen Beratung (Beispiele)

  • Beratung zu Sexualität bei Einzelpersonen und Paaren
  • Verhütungsberatung
  • Rechtliche und finanzielle Beratung bei Schwangerschaft
  • Schwangerschaftskonfliktberatung
  • Unabhängige Beratung bei vorgeburtlichen Untersuchungen
  • Beratung zu sexuell übertragbaren Infektionen einschliesslich HIV
  • Beratung zu sexualisierter Gewalt.

Der Weg zum Fachtitel

In der Deutschschweiz verleiht SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ den Fachtitel «Fachperson sexuelle Gesundheit in Bildung und Beratung» für den erfolgreichen Abschluss von zwei der angebotenen drei CAS-Programme innerhalb des MAS Sexuelle Gesundheit im Bildungs‑, Gesundheits- und Sozialbereich an der Hochschule Luzern Soziale Arbeit. Diese zwei CAS sind:

  • CAS Sexualpädagogik in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • CAS Psychosoziale Beratung zu Sexualität und sexueller Gesundheit

In der lateinischen Schweiz wird der Fachtitel «Spécialiste en santé sexuelle, éducation-formation-conseil SANTÉ SEXUELLE SUISSE» verliehen für den erfolgreichen Abschluss des erforderlichen Ausbildungsgangs im Rahmen des DAS in sexueller Gesundheit, der gemeinsam vom Cefoc der HETS Genf, der UNIGE, der UNIL und SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ organisiert wird.

Fachpersonen, die sich auf anderem Weg für berufliches Handeln in den beiden Tätigkeitsbereichen der sexuellen Gesundheit (Bildung zur sexuellen Gesundheit und psychosoziale Beratung) qualifiziert haben, können sich in einem Äquivalenzverfahren für den Fachtitel von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ bewerben. 

Äquivalenzverfahren

Die Antragstellenden müssen nachweisen, dass sie sowohl in Bildung wie in psychosozialer Beratung zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit über die Qualifikationen verfügen, die den Anforderungen des Fachtitels entsprechen. Als Beurteilungsmassstab dient das Kompetenzprofil von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ. Die Kosten für das Äquivalenzverfahren betragen insgesamt CHF 600: CHF 100 für die Vorprüfung der Unterlagen und CHF 500 für die Evaluation der Unterlagen. Das Verfahren kann bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen.

Unterlagen zum Äquivalenzverfahren

ANTRAGSFORMULAR

Empfehlungen für die Qualität des Fachtitels SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ

SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ hat einen Referenzrahmen und Empfehlungen zur kontinuierlichen Weiterbildung entwickelt. Ziel ist, die längerfristige Qualität des Fachtitels zu unterstützen. Die Empfehlungen richten sich auf der einen Seite an die Fachpersonen und auf der anderen Seite an die Arbeitgeber*innen und Auftraggeber*innen. Zu den Empfehlungen für die Qualität des Fachtitels

Kontakt

SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ, Christine Sieber, Tel. 031 311 44 08, Mail christine.​sieber@​sexuelle-​gesundheit.​ch

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