48 Organisationen wehren sich gegen Budgetkürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit
Bei der Prävention zu sparen ist ineffizient, gefährdet bisher erreichte Fortschritte und verursacht zusätzliche Kosten im Gesundheitsbereich. Präventionsprogramme, wie das nationale Programm «Stopp HIV, Hepatitis B‑, Hepatitis C‑Virus und sexuell übertragene Infektionen» (NAPS), müssen mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um nachhaltig umgesetzt werden zu können. Sie sind wesentliche Pfeiler, um das Wohlergehen der Bevölkerung sicherzustellen und die gesundheitli-che Chancengleichheit zu stärken.
Ende Februar 2025 kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) an, aufgrund von Sparmassnahmen des Bundesrates und des Parlamentes Budgetkürzungen im nationalen Programm NAPS sowie im Bereich der gesundheitlichen Chancengleichheit vorzunehmen. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ und 47 weitere Organisationen, die in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Prävention, Bekämpfung von Ungleichheiten und der Menschenrechte tätig sind, haben daraufhin eine Stellungnahme zuhanden des Parlaments unterzeichnet.
«Die angekündigten Kürzungen stehen in völligem Widerspruch zu den Zielen, die sich die Schweiz gesetzt hat, und gefährden die bisherigen Fortschritte.» Léonore Porchet, Präsidentin von SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ
Diese Kürzungen drohen nicht nur, die laufenden Präventionsmassnahmen zu schwächen, sondern sie beeinträchtigen auch die Fähigkeit, auf neue epidemiologische Herausforderungen zu reagieren – zum Nachteil der öffentlichen Gesundheit und des sozialen Zusammenhalts.
Eine Präventionspolitik, die sich bewährt hat
Seit über vierzig Jahren hat die Schweiz eine solide Präventionspolitik im Bereich HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen aufgebaut. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, die Übertragung dieser Infektionen einzudämmen und die sexuelle Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Ende 2023 hat der Bundesrat mit der Verabschiedung des NAPS-Programms entschieden, diesen Weg fortzusetzen mit dem Ziel, dass es bis 2030 keine weiteren Übertragungen von HIV und dem Hepatitis B- und C-Virus mehr geben soll. Er folgt damit den entsprechenden Zielen der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Dienstag, 16. September: Aktion auf dem Bundesplatz
Am 16. September versammeln wir uns von 13.00 bis 14.00 Uhr auf dem Bundesplatz, um an die Verpflichtungen der Schweiz zur Prävention und Chancengleichheit im Gesundheitsbereich zu erinnern. Unsere Forderung ist klar: Das Parlament und der Bund müssen die Budgetkürzungen im Bereich der Prävention überdenken. Das NAPS-Programm ist von Kürzungen dringend auszuschliessen. Der Erhalt dieser Programme in ihrer Gesamtheit ist nicht nur wesentlich, um die Ziele zu erreichen, die sich die Schweiz gesetzt hat, sondern es bedeutet auch ein starkes Bekenntnis zu einer verantwortungsvollen, gerechten und zukunftsorientierten Gesundheitspolitik.
Die Medien sind herzlich eingeladen, an dieser Aktion teilzunehmen, die Partnerorganisationen, Parlamentarier*innen und Personen, die sich für diese Themen einsetzen, auf dem Bundesplatz versammeln wird. Für weitere Informationen oder Interviews stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
KONTAKT:
Lola Favre, Verantwortliche Kommunikation: lola.favre@sante-sexuelle.ch