–  Medienmitteilung

Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin fordert geschlossen besseren Zugang zu sexueller Gesundheit und sexueller Bildung und Fortschritte in der Gendermedizin

Die Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin hat am Freitag in Bern ihre zweite Sitzung abgehalten und ihre Anliegen für die Frauensession formuliert. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf mehr Chancengleichheit beim Zugang zu sexueller Gesundheit und zu sexueller Bildung und der Förderung der Gendermedizin. Einstimmig hat die Kommission dazu drei Motionen überwiesen.

Einstimmig hat die Kommission die Motion «Chancengleichheit für eine umfassende sexuelle Gesundheit von Frauen» verabschiedet. Konkret fordert die Kommission darin die Einführung eines nationalen Programms sexuelle Gesundheit von Frauen. Damit soll die Chancengleichheit und der diskriminierungsfreie Zugang u.a. zu Informationen, STI-Testing und Verhütungsmitteln verbessert werden.

Ebenfalls einstimmig hat die Kommission die zweite Motion «Zugang zu umfassender und professioneller Bildung für alle» verabschiedet. Konkret fordert sie darin unter anderem die Schaffung eines nationalen, interdisziplinär zusammengesetzten und legitimierten Fachkreises aus Referenzorganisationen. Dieser soll dazu beitragen, dass nationale Minimalstandards festgelegt werden, um den Zugang zu einer qualitativ guten, professionellen Sexualaufklärung allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugänglich zu machen.

Und schliesslich hat die Kommission einstimmig die dritte Motion «Einführung eines nationalen Forschungsprogramms Gendermedizin» verabschiedet. Sie beinhaltet auch die Forderung, dass die Genderperspektive konsequent in Forschungsprojekten berücksichtigt werden muss als Voraussetzung, um beim Schweizerischen Nationalfonds Gesuche einreichen zu können.

Die Forderungen werden am 29./30. Oktober an der Frauensession im Plenum behandelt und werden dann offiziell dem Parlament übergeben. Die Frauensession findet anlässlich des 50-Jahre Stimmrechtsjubiläums im Bundeshaus in Bern statt. 246 Frauen werden über die Parteigrenzen hinweg ihre dringendsten Anliegen debattieren und ihre Forderungen zur Realisierung der Gleichstellung der Geschlechter vorlegen.

Die Kommission zählt 22 gewählte Mitglieder und hat unter dem Vorsitz von Stände-rätin Marina Carobbio Guscetti und Nationalrätin Léonore Porchet in Bern getagt.

Was ist die Frauensession?

2021 wird es fünfzig Jahre her sein, seit die Frauen in der Schweiz das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht erhalten haben. Noch ist es aber nicht gelungen, dass Frauen und Männer zu gleichen Teilen politische Entscheidungen treffen. In fast allen politischen Gremien stellen Frauen nach wie vor eine Minderheit. Auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Geschlechtergleichstellung ist immer noch nicht realisiert. Das muss sich ändern. An der Frauensession 2021 werden Frauen* aus der ganzen Schweiz während zwei Tagen im Nationalratssaal gleichstellungsrelevante Themen besprechen und anschliessend ihre konkreten Forderungen Bundesrat und Parlament übergeben. Es wird nach der Frauensession 1991 der zweite solche Anlass sein.

SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ engagiert sich als Partnerin an der Frauensession, indem sie das Sekretariat der Kommission für sexuelle Gesundheit und Gendermedizin führt.

Organisiert wird die Frauensession von alliance F - der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen, den Evangelischen Frauen Schweiz EFS, dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV, dem Dachverband Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen SGF, dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund SKF und der eidgenössischen Kommission für Frauenfragen EKF, in Zusammenarbeit mit den Parlamentsdiensten.

www.frauensession2021.ch

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