–  Medienmitteilung

Ganzheitliche Sexualaufklärung in der Schule: neue Onlineplattform lanciert

Schüler_​innen haben ein Recht darauf, sexuell aufgeklärt zu werden. Sexualaufklärung ist in den Lehrplänen verankert. Doch wie funktioniert das genau und welches sind die Standards? Um diese Fragen zu beantworten und die ganzheitliche Sexualaufklärung in der Schule zu unterstützen, lanciert SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ die Onlineplattform www​.sexu​al​auf​klae​rung​-schu​le​.ch

Die Webseite www.sexualaufklaerung-schule.ch dient Schulleitungen und Lehrpersonen in allen Kantonen und Gemeinden als Bezugsrahmen. Sie stellt internationale, nationale und regionale Referenzrahmenbereit, zeigt kantonale und überregionale Ressourcen auf und gibt Empfehlungen zur Rolle von Schulleitungen und Lehrpersonen ab. Sie bietet einen Überblick über die verschiedenen Modelle von Sexualaufklärung in der Schweiz, über die Qualitätsstandards für die Ausbildung und über Ansatz und Inhalte der ganzheitlichen Sexualaufklärung. Lehrpersonen stehen Beispiele für Interventionen mit Kindern jeder Altersstufe und Querverweisen zum Lehrplan 21 sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Verfügung. Die Seite verweist auf Weiterbildungs-und Spezialisierungsmöglichkeiten im Bereich der sexuellen Gesundheit und auf die kantonalen Fachstellen, die eine ganzheitliche Sexualaufklärung gemäss den WHO Standards für Europa anbieten.

Der Bundesrat versteht unter Sexualaufklärung den ganzheitlichen Ansatz gemäss den Standards der WHO Europa, wie er in seinem Bericht auf das Postulat Regazzi ausführt. Die ganzheitliche Sexualaufklärung berücksichtigt alle Aspekte der Sexualität und zwischen menschlicher Beziehungen. Sie setzt sich zum Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten Akteur_innen ihrer eigenen Sexualität zu unterstützen und ihre Fragen zu beantworten. Dies ist relevant für die kantonale Umsetzung der Sexualaufklärung, damit alle Kinder die gleichen Chancen haben, altersgerecht in ihrer psychosexuellen Entwicklung abgeholt zu werden.

Die schulische Sexualaufklärung ist von Kanton zu Kanton und insbesondere in den verschiedenen Sprachregionen unterschiedlich organisiert. Während in der Westschweiz Fachpersonen beigezogen werden, kommt in der Deutschschweiz den Lehrpersonen die zentrale Rolle zu. In einigen Kantonen fehlt es jedoch an Unterstützung durch die Schulverwaltung und an entsprechenden Strukturen der Gesundheitsförderung. SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ setzt sich für die Qualitätssicherung ein. Dabei unterstützen wir das Kooperationsmodell, bei dem Fachpersonen der sexuellen Gesundheit und Lehrpersonen in ergänzender Weise zur schulischen Sexualaufklärung von Kindern und Jugendlichen beitragen.

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